Skivergnügen im Zillertal

Reiseanmerkungen über das vom Ski-Club Bremerhaven e.V
organisierte Skivergnügen Hippach im Zillertal

vom 08.03. bis 15.03.2014
aus der Sicht eines Gast Teilnehmers.

Mit dem 68. Lebensjahr (das war vor 5 Jahren) habe ich das Alpinskilaufen eingestellt, da meine langjährigen Skipartner so nach und nach weggebrochen sind. Ausrüstung verschenkt, das war es.

Als reisefreudiger Rentner wechselte ich von einem Einfamilienhaus im Friesischen in eine Wohnung nach Bremerhaven, abschließen und weg war das Ziel. Als Neubürger wurde ich hier durch Kontakte im Tennisverein Rot-Weiss sowie durch Nachbarn und Freunde aus der Jugend auf den Ski-Club Bremerhaven aufmerksam gemacht. Na ja, leider ist der Zug für mich abgefahren.

Meine Schwester „Uschi“, seit Jahren fährt sie mit dem Club in Skiurlaube, hat mich jedoch überredet, an der  Zillertalreise im März teilzunehmen. Das schaffst du schon, nun mal in die Pötte, melde dich an, der Rest läuft automatisch.

Also im Freundeskreis die Ausrüstung zusammengeliehen und die angerosteten Ski in der empfohlenen Ski-Club-Werkstatt zur Überholung abgegeben. Ich erwartete dort, hier im Norden, einen Opa mit Lesebrille, Feile und Wachstube. Mitnichten, moderne Maschinen und 3 Profis in Sachen Skirestaurierung ließen mich staunen und mit dem Computerausdruck meiner u. a. über die Kniestärke gemessenen Daten wieder nach Hause fahren. Nur die Bezeichnung „Gurken“ für meine geliehenen Ski haben mich etwas betrübt.

Am 8.3. ging es dann in verschiedenen Fahrgemeinschaften der 22 Teilnehmer ab  in den Süden. Großes „ Hallo „ im Hotel Garberwirt in Hippach, da die meisten der Teilnehmer sich seit Jahren kennen. Nur Birgit und Jörg aus Hannover, die durch das Internet auf den Ski-Club Bremerhaven gestoßen sind und sich als Gastmitglieder für diese Reise angemeldet haben, und ich blieben ohne Umarmung. 4  Clubmitglieder sind von Bremerhaven mit dem Zug angereist und fanden die Fahrt in der ersten Klasse für ca. 120,-- Euro p.P. und ca. 11 Std. Fahrzeit sehr entspannt. Skischuhe waren in den Autos mitgegeben.

Am Ankunftsabend erfuhr ich, die Chefs sind Jutta Stey, Karl-Heinz Birr als Ski-Instructoren, sowie Dörthe Freese, die für die Organisation der gesamten Reise zuständig war.

Abends wurde der Laufzettel für den ersten Skitag vorgetragen, da merkte man schon, es ist Schluss mit lustig. Erster Vormittag testen, einlaufen und ab Mittag einteilen der Leistungsgruppen. Wir waren alle ausgerüstet mit der Handynummernliste aller Teilnehmer, da hier und da mal einer verloren ging und auch die gemeinsame Mittagspause beider Gruppen über Handy organisiert wurde. Alles Gruppenprofis um mich herum. Bei 10-11 Teilnehmer pro Gruppe und dem einen oder anderen Sturz gab es schon mal erhebliche Lücken, die aber dank der Handy’s wieder geschlossen werden konnten. Ausklinken aus der Gruppe war nur über Abmeldung beim Guide möglich.

Nach abendlicher Vorgabe fuhren wir mal mit dem Skibus (Haltestelle vor dem Haus), mal mit den privat PKW`s in die Skigebiete Zillertal Arena, Penken und Horbergbahn, aber auch der Tuxer Gletscher (3250 m) und Kaltenbach wurden nicht ausgelassen. Meine Schwester Ursula, die bei Ankunft mit dem PKW am Tuxer Gletscher feststellte, Skischuhe vergessen, mußte sich an den Folgetagen natürlich anhören: „ Haben alle Ihre Skischuhe dabei?".

Vom ersten Skitag, Sonntag den 9.3. bis zum letzten Skitag, Freitag den 14.3. hatten wir durchgehend einen strahlenden blauen Himmel und knalligen Sonnenschein. Sonnencreme Schutzfaktor Höchstzahl war angesagt. Kein Wölkchen wurde gesichtet. Einfach toll, entsprechend die Stimmung der Gruppe, es hatten sich alle lieb.

Am Abend beim Essen ( immer 4 Gänge) gab es glücklicherweise keine Leistungsgruppen, nur Manfred erwischte immer einen Teller der eine Nummer zu klein schien. Dass das Hotel Garberwirt  auch noch in den nächsten Jahren Gäste beherbergen kann, ist Birgit zu verdanken, die bei ihrem einsamen Saunagang Brandgeruch feststellte, jedoch im Haus niemand fand, den sie alarmieren konnte, daraufhin leicht bekleidet in die Nachbarschaft lief um Hilfe zu holen. Der vermutliche Kabelbrand konnte eingedämmt werden. Nur das Dankeschön des Hauses zur Rettung desselben, mit einer Flasche 0,5 Liter Rotwein zum Abend, wurde der Leistung von Oberbrandmeisterin Birgit nicht gerecht.

Unsere zweite Birgit, die aus Bremerhaven, hatte nach 2 Stunden Skikurs am ersten Skitag sofort erkannt, das ist nicht meine Welt. Aber Wetter, Geschäfte und Gaststätten machten keine Mühe ein Ersatzprogramm zu finden, das ihr noch die Kraft ließ, abends herzhaft zu lachen.

Obwohl ich da eigentlich nur für mich sprechen kann, glaube ich, wir haben uns skitechnisch und konditionell alle weiterentwickelt, was der letzte Tag, mit der erheblich vergrößerten Leistungsgruppe 1, mit seinen tollen Abfahrten bewiesen hat.

In einigen Skigebieten wurde auf Grund der Mittagshitze in den unteren Höhenlagen der Schnee doch recht sülzig, was das  hohe Leistungsniveau etwas hemmte.

Hannelore sei Dank, das sie Bernd und mich am letzten Tag unter ihre Fittiche genommen hat. Ihre Bogen nachzufahren erleichterte es uns das Tempo zu halten.

Eines der vielen Highlights war das Bergfest im Hof des Hotels. Gut organisiert ließen die reichlichen Getränke einige der Skistrategen unsicherer aussehen als auf den Skihängen. Namen werden hier dafür nicht genannt, wer bezichtigt sich schon gern selbst.

Wir hatten eine tolle Woche und danken den Organisatoren und der Reiseleitung, die u.a. immer zum richtigen Zeitpunkt die Clubkasse geöffnet und für nötige Stärkung gesorgt haben.

Das schon am dritten Tag Diskussionen über das Reiseziel der Skigruppe im nächsten Jahr geführt wurden, spricht wohl für sich.

Danke!
Jochen Roll