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Skireise nach La Toussuiere

vom 12. - 19. Januar 2008

La Toussiuere- was wird uns denn dort erwarten? Das fragten wir uns mit den 36 Teilnehmer/innen, die am 12.01.08 spät abends bei der Skihütte in den Luxusbus der Fa. Maas einstiegen. Immerhin waren die meisten von uns durch die exklusiven, französischen Wintersportorte der Trois Vallees, wohin uns die früheren Reisen geführt hatten, extrem verwöhnt. Aber es fing gleich gut an: ein Luxusbus und der nicht mal voll besetzt! Und die Fahrer :eine Überraschung; freundlich und hilfsbereit, geöffnete Kaffeebar und sogar Toilettenerlaubnis. Da sage noch einer Servicewüste Deutschland!. So was waren wir nun wahrlich nicht gewöhnt. Das sorgte natürlich von Anfang an für gute Stimmung, die sich im Laufe der Reise zu einem wahren Harmoniefestival steigern sollte. Dazu trugen natürlich alle bei: die erfahrenen Reiseteilnehmer unseres Clubs und die Neulinge, die mit offenen Armen aufgenommen wurden und, wie sie später versicherten, sich bald sehr wohl und eingemeindet fühlten.

Reibungslos verlief die Hinfahrt bis Saint-Jean-de Maurienne. Dort begann der letzte, schwierigste Streckenteil nämlich der Pass zu unserem Zielort. Und das mit heftigem Schneefall. Ein Jauchzen ging durch den Bus: Neuschnee!!! Was will man mehr. Nur Gerd, der Fahrer, wirkte gedämpft. Er musste nämlich Schneeketten auflegen. Eine hübsche Übung, die die Reiseteilnehmer mit allerlei klugen Ratschlägen aus dem mollig warmen Bus erteilten. Es geht eben nichts über ein ausgemachtes Expertenteam. Trotz der Ketten war aber dann bald mit der Auffahrt längere Zeit Schluss, weil unsere französischen Freunde erfolglos versuchten, mit Sommerreifen den Pass zu bezwingen. Allerdings hatte der Stau auch sein Gutes, denn er verhalf Horst zu einem Ausflug .Der verschaffte ihm zwar frische Luft bedeutete für uns aber eine verzweifelte Suche nach ihm. Unser Reiseleiterin Susanne schrammte knapp an der ersten Herzjolle vorbei. So hatte eben jeder seine Freude.

Endlich am Ziel. Ziemlich neue, hübsche, verschneite Chalets empfingen uns. Zügig wurde ausgepackt und die 4-Personen Appartements bezogen. Es war still geworden, und jeder hatte nach der langen Reise nur einen Wunsch: so schnell wie möglich ins Bett.

Und dann der nächste Morgen: Traumwetter, herrlicher Neuschnee und eine überwältigende Berglandschaft. Aber die Architektur in La Toussuiere und Le Corbier! Hier müssen Honnies Architekten gelernt haben. Dann wurde es spannend, denn die Gruppen mussten eingeteilt werden. Wer kommt wohin? Freiwillig oder gepresst? Drei Gruppen waren angesagt: Jürgen für die schnellen, Kalle für die lernbegierigen und ich für die mittleren Skiläufer/innen. Für die wenigen Snowboarder/innen war „Selbstversorgung“ angesagt. Die Verteilung klappte reibungslos und schnell entwickelte sich bei allen ein ausgeprägtes Gruppenzugehörigkeitsgefühl. Der erste Tag: Wunderbar- getrübt aber leider, weil Gerti sich das linke Schlüsselbein brach und den rechten Daumen verletzte. Beispielhaft zeigte sich hier die hervorragende Organisation von Susanne: sie hatte mit Dr. Jens Tiesmeier sogar einen Unfallchirurgen in der Truppe, der ohne Ansehen, ob über Kasse oder privat versichert, sich aufopfernd und rührend um seine Patienten (es kamen später noch Gudrun, Imke und Michael hinzu) kümmerte.

Apropos Organisation: Gäbe es dafür 5 Sterne, müsste man sie Susanne verleihen. Es klappte alles hervorragend, Fahrt, Unterbringung, Pässe Kaution und nicht zuletzt die preisliche Gestaltung. Der traditionelle Racletteabend war ein geselliger Höhepunkt in der gemütlichen Kneipe direkt neben unseren Chalets. Und das Beste: Wir haben nicht einen Pfennig dazu gezahlt. Wie macht sie das bloß? Ihr merkt, ich komme ins Schwärmen. Das konnte man aber auch, denn die ganze Woche war herrliches Wetter und toller Schnee. Am Mittwoch so toll, dass die Ratracks erst gar nicht die Pisten planiert hatten. Ein Mekka für Tiefschneefreaks. So etwas habe ich selten erlebt. Es soll Teilnehmer geben, die jetzt jede gewalzte Piste förmlich hassen!

Gibt’s denn auch Nachteile? Aber gewiss: ausschließlich zumeist alte, ungeschützte Sessellifte, von denen nur die Gesäße der Benutzer den Schnee entfernen, und elendlange Schlepper. Bei Kälte und Wind kommt man vermutlich erstarrt oben an. Gott sei Dank blieb uns das erspart. Schnell verging die Zeit. Auf der Rückreise wurde noch einmal deutlich wie gut es wohl allen gefallen hat. Nicht nur für die Organisatorin, sondern auch für die Gruppenleiter wurden Lob- und Dankesworte nebst hübschen Erinnerungspräsenten gefunden. Dabei tat es Kalle keinen Abbruch, dass er liebevoll als „Drill- Instruktor“ bezeichnet wurde, denn immerhin hat er die neueste DSV –Technik intensiv vermittelt(und das kostet Nerven). Susanne kann man nur zurufen: weiter so, wir kommen wieder mit!

geschrieben von Gerti und Kurt Frese