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Skireise nach Nendaz

vom 17. bis 24. Januar 2009

Die meisten Skipisten in Frankreich wurden vom Ski-Club in den vergangenen Jahren schon abgefahren, so dachte wohl Susanne Roggenkamp und kam auf „Nendaz“ in der Schweiz. Doch französisch sollte schon noch gesprochen werden, damit der Umstieg nicht zu schwer fiel. Nendaz, im Kanton Wallis gelegen mitten im Herzen der 4 Vallées mit dem 3330m hohen und über alles überragenden Mont-Fort. Ein Skigebiet für Anspruchsvolle mit 412 Pistenkilometern wartete auf uns.

Die Abfahrt in Bremerhaven muss wohl pünktlich um 22.00 Uhr gewesen sein. Der Zustieg des Verfassers - 4.00 Uhr in der Frühe auf der Raststätte Wetterau/Hessen - wurde von den meisten gar nicht bemerkt. Er schlich, um keinen aufzuwecken, auf den freien Platz und schon gings weiter Richtung Süden. Gegen 6.00 Uhr wurden wir freundlich von unserem Busfahrer Harald geweckt und auf die Möglichkeit hingewiesen, auf der nächsten Raststätte zu frühstücken. Es waren nicht alle davon begeistert, denn die meisten hatten bis dahin nur eine Mütze Schlaf abbekommen. Es wurde, wie man mir erzählte, ausgiebig Wiedersehen gefeiert und die „Neuen“ fühlten sich gleich richtig wohl an Bord. Danach ging es zügig weiter. Doch es dauerte noch eine Weile bis wir Sion im Rhonetal erreichten. Von hier waren es nur noch 15 km doch die verlangten von unserem Fahrer sein ganzes fahrerisches Können. Es ging steil bergauf und schmal wars außerdem. Um ca. 14.00 Uhr erreichten wir unsere in 2004 eröffnete Residenz „Le Prancondu“ in Nendaz.

Dann ging es los: Gepäck aus dem Bus und zum Haus schleppen. Alles klappte reibungslos. Manche waren so schnell, dass sie schon kurze Zeit später mit den Skiern auf der Schulter gesichtet wurden. Wer hat da wohl ausgepackt? Man hatte sich schon in manchen WG‘s auf Kochen eingestellt, als es plötzlich hieß: alle ins App. 2303. Was uns dort erwartete war das gigantischste kulinarische Räucher-Fischbüffet das die Alpen je erreicht hat: vom Aal, Heilbutt, Lachs, Makrelen verschiedenster Art bis zum köstlichen Shrimpscocktail und Heringssalat. Norbert Blank machte es in Kooperation mit Fisch-Fiedler möglich, all diese Köstlichkeiten zu genießen. Es wurde nicht sehr spät an diesem Abend, denn der erste Skitag wartete auf uns.

Der Tag begann vielversprechend. Es war schönes Wetter und die Tal-/Busstation nur wenige Meter von unserem Haus entfernt. Den Tourenführern Kalle Birr, Jürgen Bühmann, Uwe Bürger und Kurt Frese folgten die vorher eingeteilten Skifans artig wie Schüler ihrem Lehrer. Einige nutzten den 2220m hohen Hausberg Tracoue, andere wiederum machten sich auf den Weg nach Veysonnaz. Gegen Mittag fielen die ersten Schneeflocken und später setzte der angesagte und für die harten Pisten dringend notwendige Schneefall ein und die Sicht wurde immer schlechter. Bei den abendlichen Zimmerbesuchen wurden die ersten Erfahrungen ausgetauscht.

Der Montag begann wie der Sonntag aufhörte, mit Schneefall. Dies konnte uns aber nicht abschrecken nach ausgiebigem Frühstück die Bretter anzuschnallen. Fast alle blieben im Gebiet Nendaz, um dort alle Abfahrten kennen zu lernen und nach einer gemütlichen Skihütte zu suchen. Sie wurde gefunden und schon hatte man einen Treffpunkt, den bald alle kannten. Bis zum Dienstagmorgen waren 30 cm Neuschnee gefallen, die Sonne blinzelte durch ein paar Wolken und es zeigte sich eine traumhafte Winterlandschaft. Die Skiroute über den Plan du Fou war leider noch gesperrt und so fuhren wir mit dem Skibus nach Sieviez. Von dort gings erst mal nur noch aufwärts Richtung Verbier, um die herrlichen Abfahrten auf präparierten Pisten oder Tiefschneeabfahrten zu genießen. Dies war auch Thema am traditionellen Gemeinschaftsabend im typisch wallisischen Restaurant „Au Petit Valais“, diesmal jedoch mit einem leckeren Käsefondue und vielen guten Gläsern Fendant des Valais. Obwohl es schon spät war, versuchten sich einige im Nachtleben von Nendaz.

Am Mittwoch war „Zimmerausfahrt“ bei herrlichem Wetter, bei dem die Weiten der 4 Vallées weiter erkundet wurden. Für Zwei war das Gebiet wohl doch etwas groß, denn Sie verirrten sich auf den Pisten von Verbier. Eine hilfsbereite polnische Familie umfuhr nur für sie die Berge und brachte Beide wohlbehalten bis vor unsere Residence in Nendaz. Auch der Donnerstag zeigte sich von der schönsten Seite und so fuhren wir mit den Seilbahnen direkt auf den Mont Fort. Dort wurde erst mal die grandiose Aussicht genossen, bevor wir die schwarze Buckelpiste hinunter zum Col des Gentianes und von dort weiter über die Sonnenhänge von Verbier ins Gebiet von Savoleyres fuhren. Die Tour zurück war wie immer ein Abenteuer, denn vor uns lagen die unpräparierten Hänge zur Talstation Tortin. Hier wurde uns alles skiläuferische Können abverlangt.

Der Freitag ließ nichts Gutes ahnen, denn es schneite den ganzen Tag. Kurt Frese zog es trotzdem wieder nach Verbier, das inzwischen seine zweite Heimat ist. Dort wollte man ihn und seine kleine Gruppe unbedingt behalten und stellte kurzer Hand die Liftanlagen ab. Kurt und seine Mitstreiter mussten dann im organisierten Sammeltransport die Rückfahrt mit dem Bus antreten. Umso größer war die Freude, als sie wieder gesund und munter zurückkamen. Am Abfahrtstag mussten die Appartements wie immer früh geräumt werden. Einige nutzten die Zeit bis zur Abfahrt für einen Bummel durch den Ort, andere standen an der Talstation in der Warteschleife bis 11:00 Uhr (alle Pisten des Skigebietes waren wegen Lawinengefahr gesperrt), Dann erst konnten die letzten Schwünge in Nendaz gefahren werden. Pünktlich um 15:00 Uhr wurde die Heimreise angetreten und diesmal ohne Verletzungen!

Besonders herzlichen Dank an die Organisatorin Susanne, ihre Gruppenleiter und die hier namentlich nicht genannten fleißigen Helfer/innen, ohne die diese schöne Woche nicht möglich gewesen wäre.

Ganz herzlich grüßt der „Hessen- Jürgen“